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Nachmittagsrunde um den See Prestvatnet

Samstag, 23. März

Ein letztes gemeinsames Frühstück, dann müssen wir leider schon wieder Sachen packen. Der Urlaub geht zwar für Holger und mich noch weiter, aber aus unserer Ferienwohnung sollten wir bis Mittag raus sein. Unser Vermieter hatte uns ursprünglich angeboten, daß wir das Quartier für lau noch bis zum Abend haben könnten,ALT wenn es frei ist. Leider hat diesem Plan eine kurzfristige Buchung am gestrigen Tag einen Riegel vorgeschoben. Immerhin können wir unsere Sachen im großen Heizraum lagern und diesen auch zum Umziehen nutzen. Das ist insofern praktisch, weil nachher Kathrin und Gert ankommen. Und mit den beiden wollen wir am Nachmittag noch eine kleine Langlauftour unternehmen, bevor wir heute Nacht mit der Hurtigruten gen Süden, zu den Lofoten aufbrechen.
Kurz vor dem Mittag erscheint der Vermieter, verabschiedet sich von uns und beginnt mit der Reinigung der Wohnung. Wir packen derweil unseren Kram ins Auto und fahren zum Flughafen. Auf dem Handy kann ich bei Flightradar 24 die letzten Minuten des Fluges von Lufthansa 870 verfolgen, die Familie Hofer nach Tromsø bringt, während dieselbe Maschine als DLH 871 unsere Frauen wieder stilvoll Richtung Frankfurt fliegt. Gert und Kathrin bringen eine Menge Equipment mit. Fast hätte Herr Hofer sich selbst mit einer komplett neuen Ausstattung überrascht, weil er am Gepäckband zunächst den falschen Skisack greift und damit den Security-Bereich verlassen will. Glücklicherweise hat’s der aufmerksame Besitzer rechtzeitig bemerkt und verhindert den versehentlichen “Raubzug”. 
Gut, daß wir wieder einen Škoda Octavia Kombi mit großer Dachbox gemietet haben. Dort paßt wenigstens alles rein. Da sich Familie Hofer im Flugzeug angemessen stärken konnte, fahren wir direkt wieder nach Fagernes zum Loipeneinstieg. Kurz umziehen und los geht’s. Das Wetter könnte kaum besser sein.ALT Sonne und Wind, aber kaum Wolken. Wir laufen in knapp zwei Stunden bis zur Skihütte im nördlichen Teil von Tromsøya. Nur leider ist die heute geschlossen, und das Aufwärmen mit koffeinhaltigem Heißgetränk fällt zumindest hier flach. Macht aber rein gar nix, denn Kathrin hatte für den Nachmittagskaffee sowieso andere Pläne.
Wir sprinten förmlich zurück zum Ausgangspunkt, düsen von dort aus ins Stadtzentrum und statten der „Kaffebønna“ den längst überfälligen Besuch ab. Daran schließt sich eine kleine Inselrundfahrt in der Abenddämmerung an, die bei der Ferienwohnung endet. Gut, daß wir unsere Klamotten vorhin im Heizraum gelagert haben, die sind nun schön warm und trocken. Jetzt heißt es nur noch umziehen und reisefein machen. Eine Kleinigkeit essen wollen wir auch noch, denn unser Postschiff kommt erst kurz vor Mitternacht an. Und ob wir dann dort noch was zu futtern kriegen, ist mehr als fraglich. Aber Holger und ich kennen da ein nettes kleines Restaurant am Hafen…
Die Bedienung freut sich über unseren neuerlichen Besuch. Wir essen diesmal verschiedene Menüs, ALT um möglichst viele der Spezialitäten auf einmal kosten zu können – darunter wieder die Fischsuppe, Bacalao, Rentierbratwurst und Robbensteak. Weil heute abend nicht allzuviel los ist, dürfen wir nach dem Essen noch bleiben, obwohl das Restaurant bereits um 21 Uhr schließt. Danach gehen wir runter in die gemütliche Sofa-Ecke, trinken noch etwas Tee und Kaffee und verabschieden uns gegen zehn von der Kellnerin, die ihren wohlverdienten Feierabend hat.
Noch knapp zwei Stunden, bis das Schiff kommt. Wir schlendern ein wenig durchs Stadtzentrum und finden mit einem Pub namens „Agenturet“ eine adäquate Location, um uns die Zeit bis zum Boarding bei ein paar Kaltgetränken mit hohem Hopfenanteil zu vertreiben. Nur ich als Fahrer muß mich zurückhalten, denn die Norweger verstehen bei Alkohol am Steuer keinen Spaß. Kurz vor Mitternacht brechen wir auf und gehen zum Hurtigruten-Kai, wo wir vorhin bereits unser Auto geparkt haben. Endlich sind die Lichter der MS „Nordnorge“ zu sehen, und keine Viertelstunde später wird sie am neugebauten Terminal vertäut.
Wir müssen mit unserem Auto noch eine ganze Weile warten, ALT bis der gesamte Rest der Fracht be- und entladen wurde, denn Hurtigruten ist keine Kreuzfahrtreederei, sondern betreibt Postschiffe, die zusätzlich auch Passagiere mitnehmen. Dies zwar sehr komfortabel, aber eher nebenbei. Die Einnahmen werden vor allem durch die Beförderung von Gütern aller Art generiert, und die haben nun mal Vorrang. Um 1:30 Uhr soll das Schiff ablegen, und erst zehn Minuten vorher kann ich mit dem Auto einfahren. Als ich meine Sachen aus dem Kofferraum geholt habe und oben an der Rezeption angekommen bin, klappt auch schon die Frachtluke zu und wir laufen aus.
Weil wir bei der Buchung nur einer Übernachtung an Bord nicht rumgespart haben, können wir nun sehr bequeme Außen­kabinen beziehen, die im vergangenen Jahr alle runderneuert und mit einem modernen Interieur ausgestattet wurden. Unser Schlummifix haben wir ja bereits intus, darum verabschieden wir uns an der Rezeption und gehen auf unsere Kabinen. Kurze Nachricht an Mel: „Bin drin.“, dann falle ich in die Koje. Im Fernseher kann man sich auf einem der Kanäle das Live-Bild der Bugkamera anzeigen lassen. Genau das richtige Programm zum Einschlafen.

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nächtlicher Spaziergang durch Tromsøs Hafenviertel

Sonntag, 24. März

Als wir morgens um 7:30 Uhr in Harstad anlegen, werde ich wach. Im Gegensatz zur Jungstour mit meinem Sohn Johannes im Jahr 2015 habe ich diesmal richtig gut geschlafen – trotz des starken Windes, der draußen weht. Noch ein bißchen dösen, dann duschen, und gegen halb zehn Uhr treffen wir uns alle beim Frühstück.
Das neue Design der Inneneinrichtung gefällt mir richtig gut, auch der Speisesaal wurde optisch aufgewertet und sieht jetzt weniger piefig aus als vorher.ALT Das Buffett ist sehr gut ausgestattet. Jede Menge frischer Fisch dabei, aber auch sonst deutlich besser als vor vier Jahren. Wir lassen uns also ausgiebig Zeit und genießen unser Essen, auch weil wir einen Tisch am Fenster haben und derzeit gerade Risøyhamn anlaufen. Mit der Insel Andøya im Hintergrund bietet sich uns ein schöner Blick auf norwegische Winterlandschaften.
So, Essen erledigt. Wir verkrümeln uns alle noch eine Weile auf unsere Kabinen, die wir leider bereits am frühen Nachmittag wieder räumen müssen. Schade, denn ich fand meine sehr gemütlich und hätte darin gut und gerne noch ein paar Stunden chillen können. Am südwestlichen Ende der Vesterålen sind wir jetzt bereits. Das heißt also: Tasche packen und schon mal im Gepäckraum neben der Rezeption einlagern. Die Reisebegleiter treffen, als hätten wir’s verabredet, fast zeitgleich unten ein. Jetzt schnell Jacke und Mütze überziehen und ein paar Schritte raus auf Deck an die frische Luft gemacht.
Mittlerweise haben wir Sortland erreicht und können auf der Backbordseite am Horizont die Berge der Lofotenkette ausmachen. Die Sonne kommt zwischendurch mal raus, ALT kann sich aber nicht komplett durch die zahlreichen Wolken kämpfen. Dafür entstehen hier und da ein paar nette Lichtspiele, wenn einzelne Strahlen die Inseln beleuchten. Wir haben uns inzwischen ein paar Sessel im Panoramasalon gekrallt und somit immer mal wieder die Möglichkeit, zum Aufwärmen nach drin zu gehen. Kurz vor Stokmarknes, dem letzten Hafen der Vesterålen, leert sich der Salon deutlich, weil die meisten Passagiere das Hurtigruten-Museum gegenüber unserer Anlegestelle besuchen wollen. Gelegenheit für uns, die Location unserer Sitzplätze etwas zu optimieren. Jetzt sitzen wir vorne links am Fenster und auch endlich alle zusammen.
Nach der Abfahrt aus Stokmarknes verschlechtert sich das Wetter. Die Wolken ziehen sich wieder komplett zu, und der Wind frischt kräftig auf. Gut, daß wir zunächst für knapp zwei Stunden durch den Raftsund schippern. In dieser Meerenge, die die Lofoten von den Vesterålen trennt, geht es deutlich ruhiger zu als draußen vor den Inseln. Etwa 90 Minuten vor Svolvær erreichen wir wieder offenes Gewässer, und jetzt beginnt eine ordentliche Schaukelei, denn die Wellen treffen uns schräg von vorne, ALT und unser relativ altes Schiff hat keine Stabilisatoren. Gut, daß unser Aussteigehafen bereits in Sicht kommt. Als wir an der Skulptur „Fiskerkona“ vorbeifahren, die am Ende der Mole von Svinøya steht, ist der Wellengang mit einem Mal vorbei. Gleich legen wir an. Ich gehe schon mal runter zum Autodeck, weil ich später ungern den Entladebetrieb aufhalten möchte. Die anderen sammeln sich derweil an der Rezeption.
Meine Gastmama Anne Gerd mit ihrem Bed & Breakfast in Leknes möge es mir verzeihen, daß wir diesmal nicht bei ihr wohnen, aber wir haben ein ausgesprochen stylisches Quartier in absoluter Traumlage am Hafen in Svolvær gefunden, bei dem wir einfach nicht widerstehen konnten. Quadratmeterstark, Insta-tauglicher Ausblick auf Svinøya, Tiefgaragen-Stellplatz inklusive, sowie direkter In-House-Durchgang zu den Restaurants „Du Verden“ und „Bacalao“. Was will man mehr?
Im letztgenannten Lokal kehren wir nach der ersten schnellen Inspektion der Wohnung gleich zum Abendessen ein. Übliches Pub-Food mit Burgern, Bacalao und ein paar kleinen Gerichten. Das reicht uns heute. Hauptsache das Bier ist frisch und nicht zu teuer. Ein kleiner Verdauungsspaziergang schließt sich an das Dinner an, denn viel bewegt haben wir uns bislang nicht. Also laufen wir kurz durch die Innenstadt und rüber zum Scandic-Hotel, das unsere Alternative bei den Unterkünften in Svolvær gewesen wäre. Da es die ganze Zeit schneit, kehren wir nach einer halben Stunde in unsere Unterkunft zurück und entspannen bei einer Flasche Wein mit Blick auf den Hafen und unser Schiff, das soeben Richtung Süden ablegt.

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Blick aus unserem Apartment auf den Hafen von Svolvær

älter Wintertour 2018
neuer Färöer 2019

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