Wintertour 2014, Teil 1

Unterwegs auf den Lofoten

28 Feb 2014 Wintertour 2014, Teil 1


Freitag, 28. Februar

Heute kommt ein weiteres Mitglied unserer Reisegruppe in Norwegen an – mein bester Kumpel Micha, den wir am Abend am Flughafen in Evenes abholen wollen. Aber bis dahin haben Lukas und ich noch ein paar Stunden Zeit, die Lofoten im Winter zu erkunden. Unsere Gastmama Anne Gerd hat sich vor einiger Zeit einem lokalen Wanderverein angeschlossen. Einer ihrer Freunde begleitet uns auf einer kurzen Tour auf den zwischen den Stränden Haukland und Uttakleiv gelegenen Berg Mannen, von dem aus man einen herrlichen Rundblick auf die Insel Vestvågøya haben muß. Eine kurze, aber recht steile Wanderung bringt uns bis fast zum Gipfel – fast, denn auf den letzten 50 Metern wird der schmale Grat durch große Eisflächen unpassierbar. Jedenfalls ohne Steigeisen, weswegen wir Jungs uns eine Felskante als Rastplatz aussuchen, während die Wikinger auch noch das letzte Stück des Weges weiter gehen. Die Aussicht ist auch von unserem Sitzplatz grandios. Das sollte man im Sommer zur Mitternachtssonne mal ausprobieren. Eine halbe Stunde später sind Anne Gerd und Svein-Tore wieder bei uns angelangt, und wir treten den Rückweg an. Wieder unten am Strand verabschieden wir uns und fahren mit einem geliehenen Auto zum Flughafen, wo wir unseren eigentlichen Mietwagen  und meinen Freund Micha abholen wollen.
Der wartet schon in der Ankunftshalle auf uns. Schnell die Formalitäten erledigt, und dann wieder 230 Kilometer zurück nach Stamsund gefahren. Unterwegs entdeckt Micha etwas, das für ihn wie grünlich schimmernde Wolken aussieht. Wenn das mal keine Polarlichter sind. Also stellen wir an der nächstmöglichen dunklen Stelle das Auto ab und schauen in den nächtlichen Himmel – und tatsächlich: die ersten Auroren der diesjährigen Tour ziehen über uns hinweg. Nach ein paar Minuten endet die Show schon wieder, und wir setzen unsere Fahrt fort. Kurz nach der Raftsundbrücke wird dann der nächste „Lichterhalt“ notwendig. Und schließlich erleben wir kurz vor Svolvær die stärksten Nordlichter der ganzen Reise – so gut sichtbar, daß sie fast schon so deutlich wie auf Fotos auszumachen sind. Heute jedoch will ich das Schauspiel einfach mal nur genießen und lasse darum die Kamera im Auto. Nach etwa 10 Minuten Lightshow mit gefühlter Stärke 9 (von 10) geht die Reise weiter. Im B&B angekommen, erwartet uns noch ein kleiner Snack zum Abendessen, den wir von einer Flasche Rotwein begleiten lassen. Und somit endet dieser erste vollständige Reisetag.