Wintertour 2013

Die klassiche Lappland & Lofoten -Tour mit unserer Freundin Kathrin

06 Feb 2013 Wintertour 2013

Dienstag, 19. Februar

 

Nachdem ich gestern vor lauter Euphorie ob der Polarlichter kaum einschlafen konnte, bin ich heute Morgen etwas müde. Gut, daß unser heutiges Programm einigermaßen unanstrengend wird. Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir mit der Seilbahn auf den Gipfel des Berges Nuolja, in unmittelbarer Nachbarschaft von Abisko. Die Aussicht ist herrlich, die Sonne scheint, und die Temperaturen liegen mit etwa -5°C deutlich über denen unten im Tal, wo es etwa zehn Grad weniger sind. Nach einer Stunde Herumspazieren und fotografieren begeben wir uns wieder talwärts und fahren dann mit dem Auto ins 100 km östlich gelegene Jukkasjärvi, wo wir das Eishotel besichtigen wollen. Auf dem Weg dorthin messen wir in einer schattigen Senke die tiefsten Tagestemperaturen dieser Reise: -22°C! Das tut schon direkt weh…
Vorbei an Kiruna, dem Aspiranten auf den Titel „Bitterfeld des Nordens“, geht die Fahrt weiter Richtung Osten. Kurz hinter der Bergbaustadt entdecke ich im Wald eine riesige Satellitenschüssel. Eine Straße dorthin gibt es auch – also los! Warnschilder auf Schwedisch ignorieren wir kurzerhand, in der Hoffnung, bei Aufgriff durch bewaffnete Sicherheitsorgane wenigstens nicht sofort erschossen zu werden. Aber alles halb so wild: An der Schüssel und dem Gebäude für deren Steuerung und Überwachung angekommen, erfahre ich von einem der anwesenden Mitarbeiter, daß es sich um eine wissenschaftliche Einrichtung handelt. Die Antenne liefert Daten für das sogenannte EISCAT-Projekt, einem multinationalen Vorhaben zur Erforschung der höheren Schichten unserer Atmosphäre und des erdnahen Weltraums. Mangels Info-Materials werden wir an das nahegelegene Institut für Weltraumphysik verwiesen, wo uns durch einen der Projektmanager nicht nur einige Broschüren überreicht werden, sondern wo wir auch noch einen Kaffe und Kuchen in der Mensa bekommen.
Das diesjährige Eishotel mit der Nummer 23 kann wieder mit einigen schönen Design-Suiten aufwarten, während die normalen Zimmer eher klein und schlicht geraten sind. Mein Lieblingsraum sieht aus wie das Innere eines Wals. Und auch hier macht sich wieder das teure 14mm Objektiv bezahlt. Nach etwa anderthalb Stunden Stubendurchgangs begeben wir uns wieder auf den Rückweg, weil ich auch gerne noch mal die gewaltige Antenne in der untergehenden Sonne fotografieren will. Unterwegs machen wir noch einen klitzekleinen Shopping-Stop in Kiruna, das von Nahem gar nicht mal so unsympathisch wirkt. Auf der Weiterfahrt nach Abisko erstaunen mich immer wieder die tollen Farben, die der Abendhimmel während der Dämmerung hier annimmt. Bis auf Grüntöne ist beinahe das gesamte Farbspektrum vertreten, und zwar mit ordentlicher Sättigung, was leider selbst meine Kamera an ihre technischen Grenzen bringt.
Leider sind die guten Restaurants in Abisko alle schon voll besetzt bzw. ist das Essen abgezählt und reicht nicht für uns, so daß wir im einzigen Pub des kleinen Ortes eins der zwei verfügbaren Gerichte – nämlich Hamburger – essen müssen. Glück für uns, denn die Dinger sind echt lecker und machen für relativ wenig Geld auch noch pappesatt. Heute Abend behält die Nordlicht-Vorhersage leider Recht, über eine 1-2 kommen wir nicht hinaus. Das reicht allerdings trotzdem, um etwas grünes Licht am Himmel ausmachen zu können, das sich richtig schnell bewegt.