Lofoten 2012

mit meinem alten Herrn auf Sohn-Papa-Urlaub

01 Okt 2012 Lofoten 2012

Mittwoch, 12. September

 

Tag 3 unseres Männerurlaubs wird eher ein Ausruhtag, weil wir in den vergangenen zwei Tagen viel mit dem Auto herum gefahren und einige Kilometer (und Höhenmeter) gewandert sind. Nachdem wir also gestern mit dem Kaisermarsch die Aussicht von oben auf die Meerenge Raftsund genießen konnten, wollen wir heute die umgekehrte Perspektive erleben: vom Postschiff der Hurtigruten aus.
Mit dem Frühstück können wir uns heute richtig Zeit lassen, denn wir müssen erst um 12 Uhr den Bus in Svolvær erreichen. Der bringt uns zur Fähre Fiskebøl – Melbu. Nach deren Überfahrt auf die Insel Hadseløya geht es wiederum mit dem Bus bis Stokmarknes, wo wir heute die MS „Trollfjord“ benutzen, um wieder zum Ausgangspunkt der kleinen Rundfahrt zu gelangen.
Als das Schiff um 14 Uhr anlegt, gehen wir zunächst in die Cafeteria zum etwas verspäteten Lunch. Bis zur Abfahrt vergeht knapp eine Stunde, bis dahin sind wir auch mit dem Essen fertig. Gut gestärkt umrunden wir erst einmal das Schiff auf allen Außendecks. Der Wind über dem Hadselfjord frischt gerade ein wenig auf, also retirieren wir in den Salon. Dort kann man es aushalten. Weil ich nach dem Mittagessen im Bordrestaurant erst mal eine Stunde Siesta halten muß, habe ich doch glatt die eigentliche Einfahrt durch die Raftsundbrücke verpaßt. Aber nachdem ich gestern bis 2 Uhr nachts noch mit Anne Gerd zusammengesessen und erzählt hatte, wollte ich doch etwas Schlaf nachholen. Dafür kann ich jetzt – frisch ausgeruht – das tolle Wetter und die schöne Aussicht umso mehr genießen.
Gegen 16 Uhr passieren wir den Digermulenkollen, auf dem wir gestern saßen, und drehen abeam Ulvøya hart nach Steuerbord, um den Trollfjord anzufahren. Bis auf Paula und Oma kennen ja alle dieses Schauspiel, wenn sich der dicke Kahn durch den schmalen Eingang zwängt, hinten im Fjord auf der Stelle wendet und dann wieder vorsichtig hinaus fährt. Immer wieder spannend.
„Es reißt auf!“ Meine Familie kennt diesen Spruch, der bedeutet, daß sich irgendwo eine Lücke in den Wolken gebildet hat. Das Wetter wird also immer besser. Bei der Einfahrt in Svolvær ist es dann schon fast gar nicht mehr auszuhalten, weil sich auf der Außenseite der Inseln Wolken gebildet haben, durch die dann die Abendsonne spektakulär hindurch strahlen kann.
An der Stelle auf dem rechten Foto vollziehen wir vernünftigerweise Fahrerwechsel, weil ich mich wegen der vielen Lichtspiele gar nicht richtig auf die Strecke konzentrieren kann. Johannes und Melanie könnten den Ort kennen: Die E10 zwischen Svolvær und Henningsvær, unterhalb des Berges Glomtind (kurz vor dem Tunnel), wo rechts die alte Paßstraße abzweigt. Etwa 20 Minuten später entdecken wir über dem Olderfjord noch einen tollen Doppelregenbogen. Aber als wir eine Stelle erreichen, wo man mal eben kurz halten und fotografieren kann, ist er schon wieder verschwunden. Die Abendsonne tut es ihm gleich. Als wir das Haus erreichen, hat sich der Himmel wieder zugezogen. Allerdings sieht die Wettervorhersage für morgen so schlecht nicht aus, da werden wir mal wieder eine Wanderung – diesmal in der Nähe des Hauses – unternehmen. Freitag soll es regnen, da besuchen wir dann das Wikingermuseum in Borg. Bislang haben wir mit der Witterung aber echt Glück gehabt. Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad tagsüber lassen sich echt aushalten. Am Sonntag sind wir bei übrigens bei Mona, einer Freundin von Anne Gerd, in Svolvær zum Essen eingeladen. Praktisch als Dankeschön für meinen thailändischen Abend vom Februar. Ich freue mich drauf. Vielleicht ist ja ihre super-schnittige Tochter Ranveig mit von der Partie…