14 Jul 2010 Lofoten 2010
Samstag, 5. Juni
Heute bleiben wir in Svolvær, weil die Wettervorhersage ganz gut aussieht. Ruhiges Programm ist angesagt. Wir laufen zur Mole am Hafen und genießen dort einige Zeit die Sonne. Danach kann ich meine Ankündigung von 2008 in die Tat umsetzen und an der versteckt gelegenen Bank auf Svinøya mit meiner Liebsten Händchen halten. Vor dem “Norlandia”-Hotel am Hafen startet und landet alle paar Minuten ein Helikopter, da müssen wir doch mal vorbeischauen. Und tatsächlich, dort werden Rundflüge angeboten, und das gar nicht mal so teuer. Allerdings hat die Crew gerade Mittagspause, und so knipse ich nur schnell das Plakat und nehme mir vor, bei einem der nächsten Urlaube einen dieser Flüge mitzumachen. Nach einem kleinen Mittagsimbiß am Hafen fahren wir nach Sildpolnes und zum Flughafen nach Svolvær. Nachmittags schreiben wir ein paar Ansichtskarten, besorgen Mitbringsel für Kinder und Verwandschaft und sitzen auf Anne Gerds Terrasse herum.
Nach dem Abendessen versuchen wir unser Glück und brechen noch mal auf, um vielleicht die Mitternachtssonne zu sehen. Gimsøya ist dafür gut geeignet. Die Insel ist klein und größtenteils flach, so daß hier eigentlich keine Wolken hängenbleiben können, die einem die Sicht auf die Sonne versperren. Aber wie immer gibt es welche, die sich solcherlei Zwängen nicht unterwerfen wollen und doch genau über der Insel wie festgenagelt verharren. Melanie und ich spazieren im Hafen von Hovsund etwas herum und fahren anschließend noch mal die Nebenstraßen von Gimsøya ab, um vielleicht noch ein paar Fotomotive zu finden. Kurz nach Mitternacht sind wir wieder zu Hause.
Sonntag, 6. Juni
Gestern haben wir uns ausgeruht, heute werden wir wieder einen kleinen Ausflug unternehmen. Am Vormittag wandern wir zum Lille Kongsvatnet und drum herum. Schönes Wetter, leichtes Gelände – das gefällt auch Melanie. Nach einer kleinen Stärkung zum Mittag heißt das Ziel: Raftsund.
Wir passen die Einfahrt des Postschiffes an der Raftsundbrücke ab und fahren dann etwas voraus, um es später bei Tennstrand noch mal von den Felsen am Ufer aus zu beobachten. Ein paar neue, potentiell gute Fotospots werden im Navi markiert, aber nicht ausprobiert, weil ich die Geduld meiner Liebsten am vorletzten Reisetag nicht übermäßig strapazieren will. Wir fahren weiter auf die Halbinsel Årsteinen. Am Strand Trollskarholmen findet Melanie dann endlich ein paar richtig schöne Muscheln, die sie als Deko mit heim nehmen kann.
Zurück in Svolvær, gehen wir im Rica-Hotel dinieren. Leckeres Abendessen mit Blick auf den Hafen, dazu die warme Abendsonne – was will man mehr?
Montag, 7. Juni
Letzter Tag der Reise. Das Wetter ist mäßig, aber auf Vestvågøya soll es besser sein, und darum nehme ich Melanie noch mal mit auf eine kleine Tour nach Eggum. Hier ist es wirklich schön. Wenn man zelten will, findet man in Eggum ideale Bedingungen. Nach einem ausgedehnten Spaziergang am Strand fahren wir weiter zum Bio-Bauernhof Ålan Gard bei Borg, der sich auf die Zucht von Schafen spezialisiert hat. Neben Fleisch- und Molkereiprodukten aus Schafsmilch gibt es auch eine große Auswahl an frischen Kräutern zu kaufen, die im eigenen Garten angebaut werden. Die Tochter des Hauses nimmt uns mit auf eine kleine Besichtigung und stellt uns voller Stolz ihre deutschen Erntehelfer vor. Wir kaufen etwas Käse und ein paar Kräutermischungen und machen uns wieder auf den Heimweg.
Im B&B hat Anne Gerd anläßlich unseres letzten Abends noch mal gekocht. Da das Wetter endlich mal mitspielt, können wir auf der Terrasse essen. Bei einer Flasche Wein sitzen wir noch eine Zeit lang, genießen die Abendsonne und unterhalten uns über dies und das. Und jetzt versteht auch meine Frau, warum es mich immer wieder hierher zieht. Wenn man etwas Glück mit dem Wetter hat (und das hatte ich ja sonst immer), ist dies einer der schönsten Plätze, die man sich vorstellen kann. Zum Ausklang des Abends gehe ich mit Melanie ins “Magic Ice”, wo wir die einzigen Gäste sind. Wir kommen mit dem Barkeeper (aus Thüringen) ins Gespräch und dürfen auch mal hinter die Kulissen schauen. Ein gelungener Abschluß.
Dienstag, 8. Juni
Tränenreicher Abschied von Anne Gerd. Ich verspreche, bald wieder zu kommen, dann vielleicht mit jemand anderem aus unserer Familie. Der Flug nach Süden bietet noch mal einen letzten tollen Blick auf die Lofoten. In Oslo angekommen, bringt uns der Flytoget in Nullkommanix ins Stadtzentrum, wo wir noch ein paar Stunden zum Bummeln und Shoppen haben. Letzte Mitbringsel werden gekauft, und dann geht’s wieder zurück zum Airport und von dort weiter nach Frankfurt. Hier warten schon unsere Kinder, die sich wie Bolle freuen, Mama und Papa endlich wieder in die Arme schließen zu können. Das war’s. – Nein? – Achso, ja. Fehlt ja noch das obligatorische Fazit:
Melanie muß unbedingt noch mal mit auf die Lofoten kommen. Geht ja gar nicht, daß sie meine Lieblingsinseln bei fast nur schlechtem Wetter erlebt hat. Immerhin kann sie jetzt meine Begeisterung für Land und Leute richtig nachvollziehen. Und die Sache mit dem ausgefallenen Essen in der “Gammelbua”? Da habe ich schon die ein oder andere Idee… 😉